Welche Bodenbeläge gibt es?

Parkett, Laminat oder doch lieber massive Holzdielen? Die Suche nach dem richtigen Bodenbelag kann ganz schön anstrengend werden. Damit dir die Wahl leichter fällt, haben wir in diesem Beitrag einen Überblick von Bodenbelägen erstellt, mit denen du dein Zuhause noch schöner gestalten kannst. Neben den Eigenschaften der einzelnen Beläge haben wir für dich auch die jeweiligen Vor- und Nachteile der jeweiligen Beläge aufgeführt.

Oft werden wir gefragt: Welcher Fußbodenbelag ist der beste? Beim Lesen dieses Artikels wirst du merken: Es gibt keine pauschale Antwort auf diese Frage. Der beste Boden ist ganz einfach derjenige, der dir gefällt (hier kommt es nicht nur aufs Material, sondern auch auf die Optik und Haptik an!), deinen Ansprüchen an Material und Pflegeaufwand gerecht wird, zu deinem Haus und deinen Möbeln passt und deinem verfügbaren Budget entspricht. Mach dir eine Liste mit Eigenschaften, die dir wichtig sind – der Bodenbelag, der über die meisten dieser Eigenschaften verfügt, ist für dich und nur für dich der beste, den du kaufen kannst.

Doch jetzt stellen wir dir die verschiedenen Fußboden-Beläge vor:

Parkett

Der König unter den Bodenbelägen heißt seit Jahrhunderten „Parkett“. Ja, seit Jahrhunderten, denn den repräsentativen Bodenbelag gab es bereits im 16. Jahrhundert, Holzdielen haben gar schon im 13. Jahrhundert Steinböden ersetzt. Trotz des „hohen Alters“ ist Parkett bis heute die Nummer eins unter den Bodenbelägen. Und das ist auch kein Wunder: Kein anderes Material ist so natürlich und schafft solch ein einzigartiges Wohn-Klima wie Parkett.

Doch was ist Parkett eigentlich? Und gibt es einen Unterschied zu Massivholzböden? Bei den zwei verschiedenen Arten des Bodenbelags kommt es auf den Aufbau an:

Massivholz-Bodenbeläge bestehen aus einem Stück Holz und können entweder verklebt oder auf einer Unterkonstruktion verschraubt werden, wenn der Untergrund uneben ist und eine Verklebung unmöglich macht. Solche Holzdielen können im Laufe ihres Lebens mehrfach abgeschliffen werden, wenn das Leben zu viele Spuren hinterlassen hat.

Unter Parkett versteht man heute meist Dielen, die aus drei Schichten bestehen: Die unterste Schicht ist der sogenannte Gegenzug, der für die Belastbarkeit des Parketts sorgt. Die Mittellage ist aus Echtholz oder bei etwas günstigerem Parkett aus sehr dichten Faserplatten. Ganz oben befindet sich die Nutzschicht, also ein Holzfurnier. Diese Nutzschicht muss mindestens 2,5 mm stark sein, sonst darf der Bodenbelag nicht als Parkett bezeichnet werden. Das Format von Massivholz-Dielen ist meist recht groß, während das Parkett Abwechslung bietet: Die Nutzschicht kann großformatig wie die Diele sein, aber auch in kleinen Stäben gestaltet sein. Parkett wird entweder verklebt oder mit einem Klicksystem schwimmend verlegt.

Ob mehrschichtiges Parkett oder Massivholz: Beide Bodenbeläge sind pure Natur für dein Zuhause. Holz hat nachweislich einen positiven Einfluss auf das Klima im Raum, es absorbiert Feuchtigkeit und bindet CO2. Die Auswahl an Oberflächen ist groß: von ruhiger Eiche bis zur lebhaften Lärche ist hier alles möglich. Und wenn du die natürliche Holzfarbe leicht verändern möchtest, ist das kein Problem: Es gibt gekalkte oder farbig geölte Varianten, die nichts von ihrer Natürlichkeit verlieren, aber vielleicht besser in deine Räume passen. Bedenke bei der Auswahl des Holzes aber auch: Weiche Holzarten (die meisten Nadelhölzer) sind empfindlicher gegen die kleinen Unfälle im Leben wie herunterfallende Spielsachen oder Stiletto-Absätze als harte Hölzer. Auf Nummer sicher gehst du mit Eiche, dem am besten geeigneten Laubholz aus unseren Breitengraden.

Gut (professionell) verlegtes, hochwertiges Parkett ist übrigens eine Investition nicht nur für ein Leben: Es hält über Generationen, wie man in so manchem Altbau-Haus oder auch in Schlössern und Burgen sehen kann. Und es ist als reines Naturprodukt absolut individuell – keine Diele gleicht in ihrer Maserung der anderen.

Dass Holz nur in Wohnräumen verlegt werden kann, ist mittlerweile überholt. Viele Holz-Fans lassen Parkett in der Küche oder im Bad verlegen. Auch hier gilt: Ordentlich verlegt und geölt, hat der Boden kein Problem mit Feuchtigkeit. Und die Flecken und Schrammen, die in einer Familie bei Holzdielen oft unvermeidlich sind? Die verleihen deinem Fußboden einen wunderbaren Charme, lassen sich aber bei Bedarf auch entfernen.

Vorteile von Parkett

  • 100% natürlich
  • langlebig
  • strapazierfähig
  • optisch besonders ansprechend
  • gut fürs Wohnklima
  • reparaturfähig

Nachteile von Parkett

  • etwas teurer in der Anschaffung
  • sollte vom Fachmann verlegt werden
  • nicht jedes Parkett ist für Fußbodenheizung geeignet
  • höherer Pflegeaufwand, wenn keine „Patina“ gewünscht ist

Laminat

In den 70er Jahren von den Schweden erfunden, findet Laminat bis heute eine große Anhängerschaft, wenn es um Bodenbeläge geht. Das liegt an seinen vielen Vorteilen: Es ist strapazierfähig, sehr vielfältig in der Optik und im Vergleich zu anderen Bodenbelägen (je nach Ausführung) günstig. Der größte Nachteil von Laminat ist, dass es kein natürliches Material ist.

Doch was ist Laminat dann? Es sieht ja oft wie ein Holzboden aus? Laminat besteht meist wie Parkett aus drei Schichten. Auf einer stabilen Trägerplatte, zum Beispiel aus MDF, wird das Dekor angebracht. Einfach gesagt sind dies auf Papier gedruckte Muster, die hier zum Einsatz kommen. Deshalb gibt es Laminat mit unterschiedlichsten Oberflächen, von Holz- über Steinoptik bis hin zu Comicfiguren oder bunten Fantasiemustern. Damit die Dielen begehbar und strapazierfähig sind, wird schließlich eine spezielle Schutzschicht auf das Laminat gebracht. Dank neuer Technologien ist es heute möglich, nicht nur die Optik von Holz oder anderen natürlichen Oberflächen auf Laminat anzubringen, sondern auch die fühlbare Maserung, so dass die Bodenbeläge teilweise täuschend echt aussehen.

Laminat wird mit einem Klicksystem verlegt, und fast alle Laminatböden sind für Fußbodenheizung geeignet. Das ist auch gut so, denn dieses Material ist kühl, was im Winter unangenehm sein kann, vor allem wenn du zuhause barfuß läufst. Es ist strapazierfähig und pflegeleicht, doch Blessuren können nicht repariert werden. Das führt dazu, dass Laminat nach einigen Jahren wieder ausgetauscht werden muss. Da es aber eben kostengünstig ist, wird es oft in Mietwohnungen verlegt, da neue Mieter oft einen Wechsel der Bodenbeläge wünschen. Dank speziellem Feuchteschutz kannst du manche Laminatböden sogar in der Küche verlegen.

Vorteile von Laminat

  • günstiger in der Anschaffung
  • strapazierfähig
  • hygienisch
  • sehr große Auswahl an Oberflächen
  • lichtecht
  • emissionsarm

Nachteile von Laminat

  • keine Auffrischungspflege möglich
  • nicht fußwarm
  • nicht reparaturfähig
  • muss mit Trittschalldämmung verlegt werden

Vinylboden

Vinyl? Ist das nicht das Material von Schallplatten? Das ist es! Den Weg auf den Boden hat Vinyl erst vor wenigen Jahren gefunden, erfreut sich aber seitdem großer Beliebtheit. Eigentlich ist Vinylboden nichts anderes als ein PVC-Belag, der in Dielenform statt von der Rolle erhältlich ist. Seine sehr hohe Strapazierfähigkeit, Unempfindlichkeit gegen Nässe und die Design-Vielfalt machen Vinyl zu einem Star vor allem in Räumen, die hoch frequentiert sind – also Fluren, Badezimmern, aber auch Ladengeschäften oder Arztpraxen. Damit Vinyl halten kann, was er verspricht, sollte er verklebt werden. Doch es gibt auch Klick-Vinyl, den du sogar selbst verlegen kannst. Wie bei Laminat gibt es bei Vinyl in Optik und Haptik nahezu keine Grenzen – von Holzmustern bis Steinoptik ist hier alles dabei.

Vinyl ist für Allergiker geeignet, schalldämmend und wärmer als Laminat. Die geringe Aufbauhöhe spielt vor allem bei Renovierungsprojekten eine Rolle.

Vorteile von Vinyl

  • leicht zu verlegen
  • leicht zu reinigen
  • verklebt auch für Nassräume geeignet
  • hoch strapazierfähig
  • für Fußbodenheizung geeignet
  • gelenkschonend, da weich
  • schall- und trittdämmend

Nachteile von Vinyl

  • kein natürliches Material
  • schwere Möbel können Abdrücke hinterlassen
  • je nach Ausführung auch teurer als Parkett

Kork

Schön warm, schön weich und schön in der Optik sind Korkböden. Ähnlich wie Parkett schaffen sie ein angenehmes Raumklima, da sie zu 100 Prozent natürlich sind. Der Kork für den Bodenbelag wird alle neun Jahre an Korkeichen geerntet und für diese besonderen Böden verarbeitet. Bei der Optik hast du die Wahl zwischen echter Korkoberfläche oder verschiedenen Mustern, die, ähnlich wie beim Laminat, auf den Korkdielen angebracht werden.

Kork wird vor allem für Kinder- und Schlafzimmer empfohlen – die relativ weiche (gelenkschonende!) Oberfläche verträgt nicht so viele Strapazen, ist aber allergikerfreundlich und eben warm, was im Schlafzimmer oder im Kinderzimmer besonders wichtig ist.

Vorteile von Kork

  • natürlich
  • feuchtigkeitsregulierend
  • fußwarm
  • schall- und trittdämmend
  • gelenkschonend
  • für Allergiker geeignet
  • leicht mit Klick-System zu verlegen
  • pflegeleicht
  • umweltfreundlich: bindet mehr CO2 als er in der Natur verbraucht hat

Nachteile von Kork

  • nicht lichtecht
  • empfindlich bei schweren Möbeln (sinken ggf. in den Bodenbelag ein)
  • oft nicht renovierbar

Linoleum

Ein Exot unter den Bodenbelägen, der immer wieder im Trend liegt, ist Linoleum. Wider Erwarten ist dieser Bodenbelag nicht künstlich, sondern besteht zu 100 Prozent aus natürlichen Materialien: Leinöl, das ihm seinen Namen gibt, Naturharz, Holzmehl oder Korkmehl, Pigmenten und gemahlenem Kalkstein. Damit ist seine Ökobilanz beispielsweise besser als die von Laminat.

Früher ein typischer Bodenbelag in Krankenhäusern und Arztpraxen, ist Linoleum heute auch als Klick-Diele in verschiedensten Designs erhältlich. Es punktet durch seine Strapazierfähigkeit, seine Pflegeleichtigkeit und seine hygienischen Eigenschaften: Es ist leicht fungizid und hemmt das Wachstum von Bakterien – daher auch der verstärkte Einsatz in medizinischen Einrichtungen, wo er verklebt wird, um absolut wasserbeständig zu sein.

Vorteile von Linoleum

  • hoch strapazierfähig
  • elastisch
  • antibakteriell
  • pflegeleicht
  • natürlich und nachhaltig

Nachteile von Linoleum

  • teurer als z.B. Vinyl bei ähnlichen Eigenschaften
  • Click-Linoleum nicht für Feuchträume geeignet
  • nicht reparaturfähig
  • meist nur marmorierte Oberfläche

Designboden

Neben Vinylböden bieten einige Hersteller auch sogenannte Designböden an. Sie bieten alle Vorteile von Vinyl: eine riesige Auswahl an Oberflächen, Strapazierfähigkeit und Robustheit, Pflegeleichtigkeit, Elastizität und einfache Verlegemöglichkeiten. Das Besondere gegenüber Vinyl: Designböden enthalten keine Weichmacher und sind dadurch noch besser für Umwelt und Gesundheit.

Weitere Materialien

Der Vollständigkeit halber erwähnen wir hier noch weitere Bodenbeläge-Materialien, die dir mit Sicherheit bei der Suche nach dem perfekten Boden begegnen:

Es gibt Fliesen, die ihren Weg vom Badezimmer mittlerweile auch in den Wohnbereich gefunden haben. Ein pflegeleichter Bodenbelag, der vor allem einen Nachteil hat: Er ist kalt. Wird aber wiederum gerne in Räumen mit Fußbodenheizung verlegt.

Der PVC-Fußboden von der Rolle ist eigentlich schon längst aus der Mode, auch wenn man ihn hier und da noch im Baumarkt antreffen kann. Vorteil: Wahrscheinlich der günstigste Bodenbelag, den es gibt. Nachteil: Es gibt unserer Meinung nach keine schönen PVC-Böden.

Und auch der Teppichboden hat zum großen Teil ausgedient. Er hat zwar den Vorteil, dass er warm ist und kleine Unebenheiten im Untergrund kaschieren kann. Doch hygienisch ist Teppich ganz und gar nicht, und wer einmal einen hartnäckigen Fleck im Boden hat, der bekommt ihn meist leider nicht mehr raus.

Relativ neu wiederum ist bei den Bodenbelägen auch im privaten Bereich Beton. Beton-Böden sind fugenfrei und leicht zu reinigen, aber sehr teuer und brauchen Zeit, bis sie trocknen. Für Innenräume im Industrie-Look cool, ansonsten hat Beton keine besonders große Design-Vielfalt.

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Dein Anprechpartner bei Holzland DOSTLER

Martin Wilfert

Einzelhandel

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